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Dr. Elisabeth Blanke hat im September auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), der unter dem Motto „Menschen Mitwelt Medien“ in Wien ausgerichtet wurde, gemeinsam mit Dr. Cornelia Wieck (AG Entwicklungspsychologie, Universität Leipzig), ein Symposium organisiert. Dabei stellte sie Ergebnisse zur positiven Wirkung der ABiK-Kurse für Mensch und Umwelt vor. Während der Kongress einen Fokus auf den Umgang mit dem Klimawandel legte, wurde die Dringlichkeit des Themas durch die äußeren Umstände der schweren Hochwasser und Überschwemmungen in Österreich untermalt.

Der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) ist für mich eine der wichtigsten wissenschaftlichen Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum. Die DGPs vereint die unterschiedlichen Fachgruppen der Psychologie, von Entwicklungspsychologie über Psychotherapie bis zur Umweltpsychologie, die in diesem Jahr zum DGPs Kongress in Wien gemeinsam mit der Medienpsychologie unter dem Titel „Menschen Mitwelt Medien“ besonders im Fokus stand.

Der DGPs Kongress findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt, diesmal gemeinsam ausgerichtet mit der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie (ÖPG) in Wien. Die Initiator:innen hatte sich eine nachhaltige Organisation auf die Fahnen geschrieben mit dem Ziel, den Kongress nach den Richtlinien des Österreichischen Eco-Labels for Green Meetings auszurichten. Auch für eine digitale und hybride Teilnahme war gesorgt – eine Vorbereitung, die sich als äußert wichtig erwies: Wegen der schwere Überschwemmungen in Österreich konnten viele Kongressteilnehmende nicht oder erst verspätet anreisen.

Da wir bei ABiK einen Fokus auf die Verbundenheit von Mensch und Mitwelt legen, besuchte ich viele Vorträge der Umweltpsychologie, um mich über den aktuellen Stand der Forschung zu informieren. Besonders mitgerissen hat mich dabei ein Vortrag von Dr. Kimberley Doell, die über Ergebnisse einer internationalen Kooperation von Wissenschaftler:innen in über 60 Ländern berichtete (International Collaboration to Understand Climate Action) Sie und ihre Kolleg:innen zeigten dabei, wie schwer es ist, durch psychologische Interventionen Überzeugungen und Handlungen zum Klimaschutz zu motivieren (nachzulesen hier

Umso mehr freute ich mich, im von mir gemeinsam mit Dr. Cornelia Wieck organisierten Symposium „Minding Your Own Business? Mind-Body Practices Can Aim at Both Individual Well-Being and Societal Concerns“ über Ergebnisse der ABiK-Studie mit Studierenden berichten zu können. Wir konnten zeigen, dass die durch Susanne Krämer in ABiK entwickelten Kurse „Mindful Students Programm“ (MSP) und „Mindful Teachers Program“ (MTP) tatsächlich nicht nur Achtsamkeit steigern und Stress reduzieren, sondern auch das pro-ökologische Verhalten steigern, also Verhalten, das die Umwelt schützen soll (hier in unserem Pre-Print nachzulesen) Die vielfältigen positiven Auswirkungen von Achtsamkeit und anderen Mind-Body-Practices wie Yoga, beispielsweise auf emotionale Prozesse, wurden in den aufschlussreichen Vorträgen meiner Kolleginnen, Dr. Cornelia Wieck, Prof. Dr. Ute Kunzmann und Dr. Nadine Richter, herausgestellt. In der Diskussion der Beiträge betonte Dr. Olga Klimecki die Bedeutung von Emotionsregulation, insbesondere der Akzeptanz von Emotionen, für die Wirkung von Achtsamkeit in verschiedensten Lebensbereichen, die sich nicht nur auf das Individuum beziehen, sondern auf zwischenmenschliche Beziehungen und den Umgang mit der Umwelt.

In ihrer bewegenden Keynote wies Prof. Dr. Vera Araújo-Soares darauf hin, dass wir die Psychologie brauchen, wenn es um unsere Gesundheit und die Gesundheit des Planeten geht. Dr. Amy Orben mahnte in ihrer Keynote zum Schutz der mentalen Gesundheit von Jugendlichen in der digitalen Gesellschaft an, dass die Wissenschaft oft zu langsam ist, und Erkenntnisse zu spät in die Tat umgesetzt werden. Daher freute ich mich, dass die neue Präsidentin der DGPs, Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier, unter anderem das Thema Verantwortungsübernahme auf ihre Agenda gesetzt hat.

Während ich also spannende Vorträge miterleben durfte, viele davon über die Rolle der Psychologie für den Klimawandel, sah ich mich im Alltag mit Folgen des Klimawandels konfrontiert – überflutete Landschaften und gesperrte U-Bahnen, von überfluteten Kellern hörte ich auf meinem Weg, und von Todesfällen berichteten die Medien. Die Bedeutung der Kongressthemen war allgegenwärtig und die Bedeutung von Achtsamkeit für mich und meinen persönlichen Umgang mit dieser herausfordernden Situation war mir einmal mehr bewusst.

Als Psychologin, als Wissenschaftlerin und als Praktikerin nehme ich mir mit, dass ich mich weiter dafür einsetzen möchte, im ABiK Projekt Erkenntnisse zum Thema Achtsamkeit zu gewinnen und diese zu gutem Nutzen für Menschen und Umwelt zu bringen.