Das Thema Achtsamkeit in der Bildung rückt immer mehr in den gesellschaftlichen Fokus. Auch an sächsischen Schulen und Hochschulen nimmt es zunehmend seinen Platz im Bildungskanon ein, um zur Persönlichkeitsentwicklung, gesellschaftlichen Engagement und Resilienz beizutragen. Zur regionalen Vernetzung der jeweiligen Akteur:innen trägt seit dem Frühjahr 2022 das Netzwerk Achtsamkeit in der Bildung in Sachsen bei. Es hat zum Ziel die Integrierung und Verankerung von Achtsamkeit an sächsischen Hochschulen zu fördern. Ab Herbst 2024 wird es eine Erweiterung auf den Bereich Schulen geben.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: NABiS Mitglied Andreas Franze ist achtsamer Hochschullehrer, Foto: Peter Sebb
NABiS Mitglied Andreas Franze ist achtsamer Hochschullehrer, Foto: Peter Sebb

Ziele des Netzwerks

Das Netzwerk möchte zur Integrierung und Verankerung von Achtsamkeit an sächsischen Schulen und Hochschulen beitragen.

Im Bereich Hochschule soll es konkret:

  • Gegenseitige Unterstützung bei Förderung/Bekanntmachung der Thematik der Achtsamkeit an den jeweiligen Hochschulstandorten bieten,
  • den Austausch struktureller Informationen (z. B. Antragsstellungen, Implementierung in Curricula) fördern,
  • inhaltliche Kooperationen der Mitglieder (z. B. Lehrtransfer, Austausch zu Formaten, Einladung und Information zu stattfindenden Veranstaltungen) anregen,
  • eine Sichtbarkeit von anderen „achtsamen Hochschulakteur:innen“ herstellen,
  • Wissen, Erfahrungen und Informationen bündeln und
  • zur Abstimmung zwischen den Standorten beitragen & Wissenstransfer bieten.

Im Bereich Schule möchte das Netzwerk zur Integrierung und Verankerung von Achtsamkeit an sächsischen Schulen beitragen und

  • den Austausch struktureller Informationen (z. B. Integration in den Lehrplan, Fortbildungsmöglichkeiten…) fördern,
  • inhaltlichen Austausch der Mitglieder (z. B. Integration in Unterrichte, Austausch zu Methoden/ Übungen) anregen,
  • Informationen zur Kommunikation mit Schulleitungen, Kolleg:innen, Schüler:innen, Eltern austauschen
  • Wissen, Erfahrungen und Informationen bündeln, Best Practice Beispiele aufzeigen

Silent Space – Ein Raum zum Vertiefen von Achtsamkeit und Netzwerken

Im Silent Space möchten wir Interessierte regelmäßig dazu einladen, gemeinsam die eigene Achtsamkeitspraxis zu vertiefen und in den Austausch zu treten, um eine Kultur der Achtsamkeit an unseren jeweiligen Bildungseinrichtungen zu stärken. Hierzu sind sowohl die Alumni der ABiK Kurse (Hochschullehrende, Studierende, Führungskräfte, Lehrkräfte an Schulen), Mitglieder des Netzwerks "Achtsamkeit in der Bildung in Sachsen" (NABiS) als auch Interessierte eingeladen. 

Das ABiK Team freut sich auf Ihr Kommen! Um eine Anmeldung wird gebeten.

  1. Silent Space - Verbundenheit als Basis von Bildungsprozessen
    03.06.2024, 19.15 – 21.00 Uhr, Raum 9/ 169 in der Pragerstr. 40

    Mit dem Fokus auf Verbundenheit und Mitgefühl leiten wir meditative Übungen in Stille und in einer Dyade an, begleitet von knappen wissenschaftlichen Hintergründen. Darüber hinaus bieten wir einen Raum fürs gegenseitige Kennenlernen und Netzwerken. 

    Referent:innen: Susanne Krämer (Projektleitung und Dozierende ABiK), Dr. Elisabeth Blanke (Leitung Evaluation und Dozierende ABiK)

     

  2. Silent Space - Achtsamkeit in der Schule? Eine Unterrichtsstunde gibt Einblicke
    24.06.2024, 18.00 – 20.00 Uhr, Reallabor, Brühl 48, 04109 Leipzig                           
    Innehalten, zur Ruhe kommen - alles schön und gut, aber ist das was für Schüler:innen?

    Das TMP-Seminar der Universität Leipzig, wurde für Lehramtsstudierende konzipiert. In diesem Aufbauformat bekommen die Studierenden didaktische Kenntnisse über Struktur und Umsetzung eines Curriculums zur Weitervermittlung von Achtsamkeit an Schüler:innen, welche zusätzlich mit diversen Inputs und Übungen gespickt werden.

    Im Rahmen dieses Seminars wird in Gruppenarbeit ein Unterrichtskonzept erstellt. Ein Team wird diese „Unterrichtseinheit für Schüler:innen der 5. Klasse“ nun im Reallabor präsentieren und alle Anwesenden aktiv mit einbeziehen. Gerahmt wird der Abend durch die Seminarleitung Susanne Krämer, die als Auftakt einen Einblick in Programme von Achtsamkeit in der Schule gibt und als Abschluss zum Dialog über praktische und strukturelle Integration einlädt. Ausklang zum Netzwerken und zusammen Zukunft denken.

    Referent:innen: Studierende des TMP-Seminars (Universität Leipzig), Susanne Krämer (Projektleitung und Dozierende ABiK)

Mitgliedschaft im Netzwerk

Aktuell sind fast 20 Akteur:innen von sieben sächsischen Hochschulen Mitglied im Netzwerk und treffen sich mehrmals im Jahr. Diese Netzwerktreffen sind in die Bereiche Hochschule und Schule getrennt, da die strukturellen und inhaltlichen Belange zu unterschiedlich sind. Für den Bereich Hochschule finden die Treffen abwechselnd als Onlineformat und als Präsenzveranstaltung statt, letztere an wechselnden Hochschulstandorten und/oder in Verbindung mit entsprechenden Veranstaltungen. Als Institutionsübergreifendes Format für beide Bereiche wird der Silent Space angeboten.

Achtsamkeit in der Bildung

Der hochschulische Alltag bringt viele Lehrende und Studierende an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Durch die zunehmende Beschleunigung und Digitalisierung der Gesellschaft wird ein gewinnbringender Bildungs- und Arbeitsprozess immer mehr eine Ressourcenfrage für jede:n Einzelne:n. Die immer komplexer werdenden Anforderungen unserer Wissensgesellschaft schlagen sich in stressbedingten Erkrankungen, Burn-out-Symptomen und angehenden Depressionen bei Lehrenden und Lernenden nieder und bedürfen die Entwicklung neuer Kompetenzen. Darüber hinaus gilt es in Zeiten von Krisen und Disruption eine Basis für Resilienz und transformatorische Prozesse zu setzen.

Die mittlerweile in der Gesellschaft angekommene Kulturtechnik der Achtsamkeit kann hier einen wichtigen Beitrag auf individueller, sozialer und ökologischer Ebene leisten. Im Bildungssystem kann Achtsamkeit zum einen erfolgreiches Lehren und Lernen unterstützen, zum anderen können Bildungseinrichtungen eine Multiplikatoren-Funktion einnehmen, indem Lehrende ihre achtsame Haltung an Lernende weitergeben. Sie wird deshalb vermehrt an Schulen und Hochschulen integriert.

Die Gründung des Netzwerks

Um Achtsamkeit an den sächsischen Hochschulen erfolgreich zu intergrieren, war die die Gründung eines regionalen Netzwerks ein Meilenstein des Projekts Achtsamkeit in der Bildung und Hoch-/schulkultur (ABiK) der Universität Leipzig. Neben diesem waren insbesondere die Akteur:innen des lokalen Neztwerks NAHID (Netzwerks achtsamer Hochschulen in Dresden) der TU Dresden und HTW Dresden federführend.

Strukturell wird das Netzwerk im ersten Schritt über das von der AOK PLUS geförderte Projekt ABiK begleitet. Die AOK PLUS unterstützt das Netzwerk darüberhinaus inhaltlich.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Nabis Auftrakttreffen
Sächsische Hochschullehrende und Akteur:innen sowie Vertreter:innen der AOK PLUS beim Auftakt im Klosterhof St. Afra in Meißen. Foto: Susanne Krämer

Das Netzwerk steht allen Mitgliedern von sächsischen Hochschulen offen, die an der Thematik Achtsamkeit in der Bildung und dessen Implementierung im Hochschulalltag interessiert sind. Dazu zählen beispielsweise:

  • Lehrende und Führungskräfte von Hochschulen
  • Angehörige zentraler universitärer Einrichtungen (u. a. Gesundheitsmanagement)
  • Studentische Initiativen
  • Vertreter:innen thematischer Projekte

Ebenso aus dem Bereich Schule:

  • Schulleitungen  
  • Lehrkräfte
  • Pädagogische Mitarbeiter:innen (Schulpsycholog:innen, Sozialarbeiter:innen, Horterzieher:innen)

Sie können sich für den Netzwerkverteiler und die Mitgliedschaft hier anmelden:

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ANSPRECHPARTNER:INNEN AN DEN HOCHSCHULEN

Technische Universität Dresden

Anette Schuster

Universität Leipzig

Portraitfoto Susanne Krämer
Susanne Krämer

Hochschule für Wirtschaft und Technik Dresden

Portraitfoto Andreas Franze, er hat ein weißes Hemd an, im Hintergrund ist ein Baum zu sehen
Prof. Dr.-Ing. Andreas Franze

Westsächsische Hochschule Zwickau

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Prof. Dr. Gabriele Buruck

BA Sachsen - University of Cooperative Education

Prof. Dr. Philipp Seitz

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