Nachricht vom

Am 25. März 2025 wurde im Rahmen unserer öffentlichen Veranstaltung das Pilotprojekt „Gesundheitsförderung an sächsischen Schulen durch Achtsamkeit“ vorgestellt. Die Kick-off Veranstaltung bot nicht nur wertvolle Einblicke in die Forschungsergebnisse, sondern auch die Möglichkeit, das Netzwerk „Achtsamkeit in der Bildung in Sachsen“ (NABiS) um den Bereich Schule zu erweitern und die bestehenden Partnerschaften zu stärken.

Wir danken der AOK PLUS, dem Landesamt für Schule und Bildung (LaSuB) und allen weiteren Kooperationspartner:innen, die dieses Projekt erfolgreich unterstützen!

Achtsamkeit im Fokus
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Alexander Biedermann (Direktor des ZLS), Jörg Heynoldt (Leiter des Landesamts für Schule und Bildung in Sachsen, Standort Leipzig) sowie Thorsten Jannaschk (Geschäftsführer der Region Leipzig, AOK PLUS) die Anwesenden und hoben die Bedeutung der Achtsamkeit in der schulischen und gesellschaftlichen Praxis hervor. Ihre Begrüßungsreden unterstrichen die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Forschung, Bildungseinrichtungen und der Gesundheitsförderung, um ein nachhaltiges, achtsamkeitsbasiertes Konzept an den Schulen und universitären Einrichtungen zu etablieren.

Präsentation der Studienergebnisse
Im Anschluss an die Eröffnungsreden folgte eine spannende Präsentation von Dr. Christian Hahn (Psychologische Pädagogik, Universität Leipzig), der die theoretischen und praktischen Grundlagen von Achtsamkeit im schulischen Kontext näher beleuchtete. Susanne Krämer (Projektleiterin ABiK) und Dr. Elisabeth Blanke (Evaluationsleitung ABiK) stellten das Projekt und die herausragenden Ergebnisse der Pilotstudie vor. 

Mit der Unterstützung des Landesamts für Schule und Bildung (LaSuB) konnten Lehrkräfte an 30 sächsischen Schulen geschult werden. Die zwölf Einheiten des Programms fanden direkt in den Schulen zu einer Wunschzeit der Lehrpersonen statt, sodass die 15 Trainer:innen des Projekts von Eilenburg bis Marienberg und Bautzen quer durch Sachsen unterwegs waren.

Die Ergebnisse der Untersuchung bei Lehrkräften und Studierenden zeigten eine signifikante Verbesserung in der Achtsamkeit, eine Verringerung von Stresssymptomen, eine Reduktion von Burnout-Symptomen und eine deutliche Zunahme der Selbstwirksamkeit im Unterricht. Darüber hinaus zeigte sich eine bemerkenswerte Verbesserung der interpersonellen Achtsamkeit, der Emotionsregulation und des Schulklimas. Diese positiven Effekte reichten auch über die persönliche Ebene hinaus und beinhalteten eine gesteigerte Naturverbundenheit sowie ein stärkeres pro-ökologisches Verhalten.

Susanne Krämer erklärt:Achtsamkeit wird oft als Methode zur Stressbewältigung verstanden. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, dass sie weit darüber hinausgeht: Sie fördert eine Haltung der Verbundenheit – mit sich selbst, mit anderen und mit der Umwelt. Diese Haltung kann in der aktuellen Zeit ein entscheidender Faktor für gesellschaftlichen Wandel sein und Hoch-/schulkultur entscheidend verändern.

Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie Achtsamkeit nicht nur die individuelle Resilienz stärkt, sondern auch tiefgreifende positive Veränderungen im Schulalltag und in der Schulkultur bewirken kann.

Podiumsdiskussion: Praxis trifft Forschung
In der anschließenden Podiumsdiskussion tauschten sich Teilnehmende und Expert:innnen über das Programm aus. Alexander Biedermann, Dr. Robert Wilkens (Pädagogische Psychologie, Universität Leipzig), Mandy Frömmel (Schulleiterin, Schule am Palmengarten), Lisa de Meer (Lehrerin, Fachoberschule Leipzig) und Malte Jürgens (Lehramtsstudent, Universität Leipzig) diskutierten die positiven Auswirkungen des Achtsamkeitstrainings auf den schulischen Alltag. Dabei wurde auch über die Herausforderungen gesprochen, die Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen bei der Integration von Achtsamkeit begegnen.

Vernetzung und Ausklang
Nach der anregenden Diskussion bot die Veranstaltung Raum für Austausch und Vernetzung. Lehrkräfte, Studierende, Forscher:innen und Vertreter:innen aus der Bildungs- und Gesundheitsbranche kamen zusammen, um sich über zukünftige Entwicklungen auszutauschen und das Netzwerk zu erweitern. Der feierliche Ausklang der Veranstaltung wurde durch ein Catering begleitet, das den Teilnehmer:innen die Möglichkeit bot, das Event in entspannter Atmosphäre ausklingen zu lassen.

Ausblick: Achtsamkeit als langfristige Perspektive
Das Projekt Achtsamkeit in der Bildung und Hoch-/schulkultur (ABiK) ist eine langfristige Initiative, die auch in Zukunft weitergeführt wird. Neben dem Basiskurs wird eine Zukunftswerkstatt angeboten, die konkrete Schritte für die Weiterentwicklung der Schulkultur erarbeitet. Ein weiterer Aufbaukurs, das „Teaching Mindfulness Program“, wird auch in den kommenden Jahren angeboten, um Lehrkräften die Möglichkeit zu geben, achtsamkeitsbasierte Techniken an ihre Schüler:innen weiterzuvermitteln.

Die Veranstaltung am 25. März war mit über 70 Teilnehmer:innen ein voller Erfolg und ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer achtsameren Schulkultur. Wir bedanken uns herzlich bei allen Partner:innen für ihre Unterstützung und bedanken uns für das zahlreiche Erscheinen.

Das Team ABiK freut sich darauf, gemeinsam mit Ihnen die nächsten Schritte in diesem Projekt zu gehen.

Sie können sich weiterhin als Bildungsakteur:in beim NABiS anmelden:
Anmelden